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Bergbaufolgelandschaft 07/23

BBFL
BBFL 7/23

Musikfestivals an ehemaligen Tagebaurestlöchern können die touristischte Entwicklung nach einer erfolgreichen Rekultivierung ordentlich anstoßen und sind damit gerngesehen in den Regionen des Braunkohlestrukturwandels. Ähnlich wie es in Großstädten zu beobachten ist, entstehen auch an diesen Orten Nutzungskonflikte, welche im späteren Verlauf die Kreativszene wieder verdrängen. Dabei haben es die Festivals nach der Pandemie und inmitten der großen Inflation momentan besonders schwer. Die Ticketpreise haben sich mittlerweile fast verdoppelt und beim künstlerischen Aufgebot wird überall deutlich reduziert damit das Konzept und die Gewinnrechnung noch funktionieren. Dass hierbei Ärger bei langjährigen Festivalgängern entsteht, ist vorprogrammiert.

Unterwegs im Tagebau

Ein fotografisches Thema, welches mich seit etwa 3 Jahren verstärkt interessiert, hat diesen Sommer einen neuen Schub bekommen. Gerade auch durch die Diskussion um den Kohleausstieg Deutschlands und den Aktionen von Klimaschützern haben die Braunkohlestandorte auch in der allgemeinen Öffentlichkeit wieder eine neue Aufmerksamkeit bekommen. Mich persönlich begleitet das Thema bereits seit meiner Kindheit. Meine Familie musste aufgrund eines Braunkohletagebaus in den 80er Jahren umsiedeln. Aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen, dass diese Auslöschung von Heimat lebenslange Konsequenzen für Betroffene hat. Schon vor 10 Jahren habe ich bereits verlassenen Orte am Rande der Braunkohleindustrie besucht. Der fotografische Schwerpunkt meiner Arbeit liegt nun in der Dokumentation der Folgelandschaften des Bergbaus. Die sogenannte Rekultivierung der Tagebaulöcher ist sehr vielfältig und nicht immer verläuft bzw. verlief alles nach Plan. So soll diese Serie vor allem auch kritisch auf die diese doppelte Umformung von Landschaft blicken.

Rekultiviert
Touristischer Radweg nach ‚erfolgreicher‘ Rekultivierung