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Grainery is dead?!

Das ist schon etwas traurig. Die analoge Fotografie boomt und bei grainery passiert mal so gar nichts mehr. Keinerlei Updates auf dem Instagram Kanal des Entwicklers, einfach nichts. So geht man nicht mit einer Community um, in der viele das Projekt unterstützt haben. Schon das umstellen der Support Beiträge ohne Mitteilung war moralisch und rechtlich grenzwertig. Ich werde meinen Support für das Projekt demnächst einstellen und dann weiter beobachten. Momentan habe ich keine große Hoffnungen mehr.

Zwischenzeitlich habe ich mein Instagram reaktiviert. Meine Meinung zur Plattform vom Meta Konzern hat sich nicht geändert. Wir brauchen weiterhin eine Alternative, eine moderne Fotografie App, ähnlich dem grainery Projekt. Da man auch immer mal wieder angesprochen wird, brauche ich aber eine weitere Kontaktadresse, neben dem Blog.

Grainery [update]

So langsam muss Grainery mal aus den Kinderschuhen kommen. Seit mehreren Wochen gibt es keine neuen Nachrichten zum aktuellen Entwicklungsstand. Es gibt immer noch keine App. Ich hatte mal eine Anfrage über die Seite gestellt, die Beta Version zu testen, aber bis heute ist nichts passiert. Die Website läuft nur sehr langsam, wirkt ständig überlastet, Inhalte laden oft nicht richtig und dann noch die miserable Suchfunktion…ohne Ende Baustellen. Ich weiß nicht, ob es sehr schlau war die digitale Fotografie, welche Film simuliert, von der Platform komplett zu verbannen. Ein Uploadlimit würde es an der Stelle auch tun. Laut dem letzten Interview hätte der Grainery Enwtickler auch gern „Stories“ in der App. Das ergibt für mich keinen richtigen Sinn. Man möchte keine Videos, aber implementiert dann Stories? Stories sind für mich das Gegenteil von dem „Slow Down“ Ursprungsgedanken. Damit würde man den Fokus wieder von den Bildern nehmen. Ich sehe trotzdem noch großes Potential in der App, aber so langsam muss die technische Basis passen. Was ich langfristig als Problem sehe: Viele User sind schlecht erzogen, verlinken auf Ihre Instagram Profile und versuchen die Platform selbst auch genauso zu nutzen.

edit(4.12): Es gibt ein paar Neuigkeiten vom Grainery Enwtickler. Nach dem es über den Sommer so gut wie gar keine Nachrichten gab, kam jetzt die große Ankündigung auf Instagram (ja, Instagram 😉 ) Die iOS UND Android App soll demnächst erscheinen. Zusätzlich hat die Seite in den letzten Tagen einen spürbaren Performance Boost bekommen, sodass Fotos und Feeds wieder schneller geladen werden.

edit(13.2.23): Grainery+ gibt es nur noch über eine Jahresmitgliedschaft. Die Option „monthly“ wurde ohne jegliche Mitteilung gestrichen. Ein mieser Move in meinen Augen. Die Performance der WebApp ist gefühlt wieder schlechter geworden und es gibt keinerlei Updates zur iOS App oder dem generellen Stand des Projektes. „Social“ ist an der Plattform zur Zeit nicht viel, es gibt zwar „Likes“ aber ansonsten war es das mit dem Austausch. Wäre ich der Chef des Ganzen würde ich die Like Funktion entfernen (wie sogar mal von Instagram erprobt), ein (tägliches + monatliches) Uploadlimit einführen und die Plattform der digitalen Fotografie (aka den Fuji Film Simulanten) gegenüber öffnen. Die digitale Fotografie ist einfach nicht das Hauptproblem und Entschleunigen kann man auch anders. So wie die Plattform aktuell da steht, fehlt ihr die Abgrenzung zu herkömmlichen Social Media Plattformen. Viele Accounts sind gefühlt nur angemeldet, um in ihrem Profil ihr Instagram Account zu verlinken. Dann gibt es wenige Accounts die keine Grenzen kennen und ohne Sinn und Verstand Bilder in Ihre Galerien hochladen. Ohne vernünftige Regeln, gibt es keine echte Alternative zu den Dopamin gesteuerten Social Media Apps.

Grainery

Instagram macht sich in den Fotografenkreisen momentan noch unbeliebter, als so und so schon ist. Der eingschlagene Weg in Richtung Video und TikTok soll noch weiter forciert werden. In der Fotocommunity gab es einen erneuten Aufschrei und das Resultat waren einige Youtube Beiträge bekannter Fotografen und auch zahlreiche Artikel über derzeitige Alternativen, welche ich mir angesehen habe. Dabei habe ich für mich eine neue, vielversprechende Plattform für Fotografie entdeckt.

Die erste Alternative, welche ich mir angeschaut habe ist die „Vero – true social“ App. Eine App, die auf Werbung verzichtet, keine Daten verkauft und eine chronologische Timeline integriert hat. Hört sich schon fast nach dem Ursprungs Instagram an, aber leider setzt man nicht nur auf Fotos, sondern auch auf alles andere. Man kann alles in seinen Feed packen, seine liebsten Filme, Bücher, Videos usw. Die App ist also viel mehr als ein altes Instagram und ist für meinen Geschmack viel zu überfrachtet. Vero ist mehr eine Art Facebook und social network, weniger der Ort für die digitale Galerie der eigenen Werke und der Werke anderer. Nach Vero habe ich mir die Open Source Plattform Pixelfed angesehen. Pixelfed läuft nur im Browser und nicht als eigenständige App. Ebenso wir bei Vero gibt es keine Werbung, man hat noch mehr die Kontrolle über seine Daten und es gibt zahlreiche Optionen für die Lizensierung seiner Fotos. Was komplett fehlt ist eine größere künstlerische Community und die Präsentation entspricht eher den 2010er Jahren. Damit ist es für mich auch keine geeignete Alternative.

Viele der anderen Alternativen zu Instagram waren mir bereits bekannt. Flickr benutze ich auch seit mehr als einem Jahrzehnt. Leider hat die App nie den Sprung auf das Smartphone geschafft. Flickr fehlte immer die Coolness des frühen Instagram und war eher der Ort, welche von vielen Hobbyfotografen einfach als Fotoablage genutzt haben. Auch wenn sich Flickr gewandelt hat in den letzten Jahren, der Charme ist geblieben. Die Präsentation hat mir nie gefallen. Eine andere Plattform, welche ich für kurze Zeit getestet hatte war 500px. Dort bin ich mit der Community niemals warm geworden. Auf 500px fanden sich vor allem die Hochglanz Berufsfotofragen. Ohne Ende perfekt nachbearbeitete Digitalfotografie aus dem Photoshop Labor fertig für den Verkauf. Nichts was mich anspricht.

Ich hatte es schon wieder aufgegeben, nach einer Instagram Alternative zu suchen. So wichtig war mir das ehrlich gesagt eigentlich auch nicht. Doch dann habe ich ein wenig etwas in den Drunterkommentaren in einem Zeit Artikel gelesen und ein User hat die Plattform Grainery vorgeschlagen. Wie der Name es schon andeutet, hier hatte jemand eine Idee aus der Szene der analogen Fotografie. Jemand der sehr offensichtlich auch ein Fan des frühen Instagrams war. Dieser Jemand ist der Programmierer Kyle Johnston aus Greenville, USA. Zum Start der Plattform gibt es bisher nur eine Web App, welche aber schon sehr gut funktioniert. Einfache Präsentation ohne Ablenkung, chronologischer Feed, keine Werbung. Anstatt digitaler Fotofilter bekommen wir für den Upload andere Optionen: Welche Kamera wurde genutzt, welches Objektiv und welcher Film, das war’s. Es ist offensichtlich an wen sich dieses Projekt richtet und zu meinem Erstaunen scheint die Community schon sehr aktiv zu sein, obwohl Grainery erst vor kurzem gestartet ist. Instagram ist nach dem Release durch die künstlerische Szene im Sillicon Valley (und später der ganzen Welt) schnell gewachsen, eine Szene welche durch den Insta Algorithmus heute nur noch mit Mühe zu finden ist. Es kann gut sein, dass ein Teil dieser Szene mit Grainery jetzt ein neues zu Hause gefunden hat. Grainery ist wie gesagt werbefrei und generiert seine Einahmen mit einem Plus Abo Dienst über Stryde. Eine native App für iOS und Android sind bereits in der Entwicklung. Ich bin wirklich gespannt wie sich die Plattform entwickelt und werde das ganze mal unterstützen.

Mein Grainery Profil findet sich unter der Adresse:
https://grainery.app/u/tedpikul