Archiv des Autors: tedpikul

Tracks of 2018 / 2 techno

Das Techno Jahr 2018 war eine Fortsetzung der Trends von 2017. Immer mehr Techno Produzenten produzierten fricklige und gebrochene Beats. Für mich persönlich war das letzte Jahr so stark von Dub Techno geprägt, wie vielleicht noch nie. Dabei sind gefühlt gar nicht sehr viele neue Künstler hinzugekommen, welche sich der Liebe zu Chords und Tape Delay hingegeben haben. Es waren die schon bestehenden Strukturen, welche einen enormen Output erzeugt haben. So richtig losgelegt hat z.b. das Produzenten Duo Merv. In 2018 haben die beiden 5 EP’s auf 5 verschiedenen Labels veröffentlicht. Ich habe alle 5 Platten in meine Sammlung aufgenommen. Auch der Rest hat nicht enttäuscht. Idealist hat sein zweites Album in diesem Jahr released. Grad_U hat in diesem Jahr zwei sehr gute EP’s produziert. Außerdem kommen seine älteren Redscale VÖ’s seit kurzem als Repress. Die Labels Etui und Berg Audio waren auch 2018 wieder sehr aktiv. Allein wegen der Cover Gestaltung müsste man jede Berg Audio VÖ als Vinyl kaufen. Die Serie Sound&Sequences ist in diesem Jahr bei Nr.7 angekommen.
Ein paar neue Sachen gab es aber auch zu entdecken. So ist z.b. erst vor kurzem das Label Challenger Deep mit zwei sehr interessanten EP’s durchgestartet. Wenn ich könnte, würde ich noch sehr gern den Track ‚Cake 2‘ von Levon Vincent mit in die Best Of Liste aufnehmen. Die sehr frische Novel Sounds ist leider noch nicht komplett auf youtube zu hören. Wird dann im neuen Techno Jahr nachgereicht…

Idealist – Dimension

Gila –  106 Slippers

VRIL – Statera Rerum

Merv – Goto

Perko – Rounded

WAX #60006

Rising Sun – Above

Grad_U – Jacobs Dream

IORI – Drifting

Barker – Look How Hard I’ve Tried

Ruff Cherry – Siren

Tracks of 2018 / 1 house

2018 war ein House Jahr. Zu einem guten House Jahr gehört auch immer ein heißer Sommer und den hatten wir ohne Zweifel. Es gab zahlreiche laue Sommernächte, in denen wir zu den Tracks von Peggy Gou, DJ Koze oder auch Krystal Klear getanzt haben. Das sind auch die drei Produzenten, welche dem Jahr Ihren Stempel aufgedrückt haben. Daneben gab es viele weitere Tracks, welche das Jahr abgerundet haben. Ich könnte ohne Probleme noch zehn weitere Tracks posten. In Anbetracht dessen war es wiederum merkwürdig, dass der klassische House Sound auf vielen Festivals rund um Berlin kaum eine Rolle gespielt hat. International sieht es zum Glück etwas anders aus.

Peggy Gou – It Makes You Forget (Itgehane)

DJ Koze – Pick Up (Extended Disco Version)

Hanna – Perhaps (Earl Jefferson Remix)

Linkwood – Minemeld

Tilman – A Moment Of Clarity

Detroit Swindle – Cut U Loose

Quinton Campell – Luvless

Krystal Klear – Neutron Dance

 

Iron Curtis – Relaxer

 

Crue 006 – A1

Jus Ed & Melchior Sultana – Choices

 

Demuja – Hang On

French House in 2018

DJ Koze hat uns mit Pick Up nicht nur einen der Hits 2018 produziert, sondern auch den French House zurück in unser Gedächtnis katapultiert. ‚One More Time‘ sozusagen. Nicht ganz uninteressant ist dabei, welches Ausgangsmaterial DJ Koze verarbeitet hat. Melba Moore liefert die Strings und Gladys Knight den Gesang. So einfach kann das sein. Im Original natürlich auch zwei wunderbare Titel.

2018 in Bildern

Gefühlt habe ich 2018 wenig fotografiert. Ab und zu hatte ich eine Kamera dabei, wenn ich Berlin unterwegs war. Insgesamt war das oft unproduktiv. Das ist nicht schlimm für mich, denn Fotografie bedeutet auch sich Motive und Bilder langsam zu erarbeiten. Eine Ausnahme bildet ein wenig der 9.Mai am Treptower Ehrenmal. Innerhalb von 3-4 Std habe ich 4 120er Filme vollbekommen ohne großen Ausschuss. Das ist für mich schon etwas besonderes. Einen Beitrag dazu hatte ich in diesem Jahr schon geschrieben.

Auch abseits der Großstadt habe ich dieses Jahr Ausschau nach neuen Bildern gemacht. Insgesamt drei mal war ich dieses Jahr in der Sächsischen Schweiz. Ich hatte mir schon länger überlegt, dass mal zu probieren und ich bin sehr froh darüber. Zum Fotografieren kommt natürlich hinzu, dass man zwangsläufig wandern muss, um seine Motive zu erreichen. Zwei mal bin ich mit Familie und Freunden dort gewesen. Einmal komplett allein mit mehreren Kameras. Ich habe die Zeit im Elbsandsteingebirge genutzt, um zu probieren, welche Kameras, Brennweiten und Bildformate geeignet sein könnten, um Bilder zu schaffen, welchen meinen Vorstellungen entsprechen. Die besten Ergebnisse habe ich mit meiner Fuji GS645w 60mm im Hochkantformat erzielt. Im nächsten Jahr möchte ich an der Stelle weitermachen und 4×5 inch im Hochformat ausprobieren.

Eine größere Fotoreise habe ich in diesem Jahr leider nicht mehr geschafft. Das hatte unterschiedlichste Gründe. Irgendwie hatte ich auch ein schlechtes Gewissen schon wieder in ein Flugzeug zu steigen nach einem Jahr, in dem die Jahresdurchschnittstemperatur einen weiteren Rekordwert erreicht hat. Vielen Menschen ist ihr Gewissen an so einem Punkt plötzlich egal. Mir nicht. 

Im Jahr 2018 habe ich einige Ausstellungen in Berlin sehen können. Die für mich besten Ausstellungen waren auch im letzten Jahr in der C/O Galerie zu sehen. Es ist leider etwas Schade, dass im Deutschen Museum für Fotografie nahezu 80% der Fläche von Helmut Newtons Dauerausstellung belegt sind. Wenn man bedenkt, was für gewaltige Archive dort verwaltet werden, könnte ein wenig mehr Abwechslung sicherlich nicht schaden. Im Oktober liefen dann jede menge neue Ausstellungen zum #EMOP in Berlin an. Einige der größeren Ausstellungen habe ich mir auch angesehen. Vivian Maier war wieder im Willy Brandt Haus zu sehen. Leider gab es keine neuen Bilder zu sehen. Es wurde stark mit Ihren Farbbildern geworben, welche leider nicht das Niveau ihrer frühen S/W Aufnahmen haben. Außerdem wurden die Farbaufnahmen auch schon vor drei Jahren gezeigt. Das spektakuläre an der Ausstellung waren digitalisierte 8mm Aufnahmen, welche sehr schön zeigen, wie sich Vivian Maier Ihre Bilder mühsam erarbeitet hat. Ich bin wirklich gespannt, ob aus dem Archiv den John Maloof nochmal etwas nachkommt.  Mein #EMOP Highlight war eine Ausstellung im Alliierten Museum in Dahlem mit Bildern aus dem Alltag US Amerikanischer Soldaten in Deutschland. Die Alltagsbilder der Soldaten waren mehrheitlich gestellt, hatten aber eine wunderbare Ästhetik und waren technisch super umgesetzt. Die kaschierten Prints auf Holz waren von einer super Qualität. Schlechte Prints auf Ausstellungen sind ja leider nicht selten.

Boiler Room in Manchester mit Peach

Den Boiler Room mit Peach habe ich Mitte des Jahres auf FB entdeckt. Zuerst dachte ich nur, was soll das schon wieder mit dem Plüschtier auf dem Plattenspieler. Schon wieder so eine komische Freakshow mit Partygästen, welche dumm in der Gegend rumstehen. Aber weit gefehlt! Bei Peach tanzt das Publikum sowohl hinter, als auch vor dem DJ Deck. Das DJ Set ist ebenso gut, deshalb muss ich das noch schnell hier teilen in 2018!

Heiko Hoffmann & DJ T. über das Ende der Groove

Das Ende der Print Groove ist für mich eines der Themen des Jahres 2018. Die letzte Ausgabe ist im Oktober erschienen. Im neuen Jahr wird es keine neue Ausgabe mehr geben. Das muss man auch erstmal irgendwie realisieren. Ich denke erst auf lange Sicht wird man merken, dass etwas fehlt. Im Interview der ehemaligen Chefredakteure wird meiner Meinung nach auch sehr gut deutlich, dass viele der neuen Medien die Print Groove nicht ersetzen werden können. Es geht nämlich nicht nur einfach der Print verloren, sondern auch eine bestimmte Art von Musikjournalismus.

Steffen Benneman @ ND Flex

2018 ist so gut wie durch.  So langsam ist es Zeit zurückzublicken und zu reflektieren, was mich über das Jahr bewegt hat. Das Nachtdigital Flex wird mir noch lange positiv in Erinnerung bleiben, auch wegen diesem Techno Set vom Mr.Nachtdigital himself.